Die Kahns aus Memmelsdorf in Unterfranken

Lebensgeschichten einer jüdischen Familie

WIE DIE AUSSTELLUNG ENTSTAND:

Das Projekt, konzipiert und umgesetzt von Doris Barth und Almuth David, entwickelte sich aus der Ausstellung „Ins Licht gerückt“, Jüdische Lebenswege im Münchner Westen, die im Frühjahr 2008 in der „Pasinger Fabrik“ in München gezeigt wurde. Erarbeitet von der Geschichtswerkstatt Jüdisches Leben im Münchner Westen beleuchtete sie u.a. die Münchner Zeit der Familie Kahn aus Memmelsdorf in Unterfranken.

Die Nachforschungen über diese Großfamilie ergaben eine Fülle von Material, das weit über den Rahmen der Münchner Ausstellung hinausging. Spätere Recherchen und tatkräftige Unterstützung durch Nachkommen ermöglichten es, die Lebensgeschichten weiterer Familienmitglieder zu rekonstruieren, so dass ein umfassendes Portrait der Familie Kahn über sechs Generationen entstanden ist.

WAS DIE AUSSTELLUNG ZEIGT:

Die Ausstellung dokumentiert zum einen am Beispiel der Kahns die Lebensbedingungen von Landjuden in Thüringen und Franken im 19. und 20. Jahrhundert. Darüber hinaus enthält die Familiengeschichte viele individuelle Schicksale vor allem derer, die die jüdische und dörfliche Gemeinde verlassen haben: Auswanderinnen nach Amerika in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, Kaufleute und Unternehmer in der Großstadt, unfreiwillige Emigranten und Deportierte während der Naziherrschaft.



Margot, Julius und Suse Wassermann, Kinder von Herbert Wassermann und Martha, geb. Kahn mit Cousin Manfred (Fredi) vor dem Kahn-Haus in Memmelsdorf, ca. 1929. Sammlung Manfred Kahn, Niederlande


ANLIEGEN DER AUSSTELLUNG:

- Erinnerung an das durch die Nazionalsozialisten für immer ausgelöschte Landjudentum

- Dokumentation einer jüdischen Familiengeschichte als Versuch der Wiederherstellung der Identität

- Angebot für die Memmelsdorfer, ihr Wissen über die jüdische Geschichte ihres Ortes zu vertiefen.

Ein Leseraum bietet Besuchern die Möglichkeit vertiefender Information.


Segnende Hände, Detail vom Grabstein Simon Kahn, Paramus N.J., USA
Symbol für den Namen „Kahn“, der vom hebräischen Namen „Cohen“ = Priester abgeleitet ist. Foto Almuth David 2007


Seitenanfang